Drückjagden

Die Eignung der Russell Terrier für die Jagd auf Schalenwild (hauptsächlich Schwarzwild, je nach Abschußplan aber auch Rotwild und Rehwild) im Rahmen von Bewegungsjagden (auch Riegeljagden oder kurz "Riegler" genannt), ist eigentlich nur ein willkommener Nebeneffekt. Das ureigene Terrain war von jeher die Baujagd und sollte es, auch um den geltenden Rassestandard zu erfüllen, immer noch sein. Daher sollte züchterisch auch hauptsächlich der Eignung für die Arbeit unter der Erde Rechnung getragen werden und das Schwergewicht nicht auf die Zucht größerer, schwerer Hunde für die Drückjagd gelegt werden! Ein Hund, der die körperlichen Rahmenbedingungen der Standards und somit die Grundvoraussetzungen für den Einsatz im Bau erfüllt, kann sehr wohl auch mit Erfolg bei Riegeljagden eingesetzt werden. Umgekehrt trifft das jedoch nicht zu, da ein zu großer Hund oder auch ein Hund mit zu großem Brustumfang zwar durchaus gut auf Schalenwild arbeiten kann, jedoch seiner eigentlichen Bestimmung bei der Raubwildbekämpfung nicht mehr gerecht werden kann - er passt einfach nicht mehr in den Bau, und da nützt auch die beste Passion nichts...

Der Job der Hunde bei Drückjagden besteht hauptsächlich darin, das im Trieb vorhandene Wild zu beunruhigen, so dass es auf die Beine kommt, davonzieht und von den angestellten Schützen erlegt werden kann. Dazu müssen die Hunde selbstständig suchen und finden (sich also vom Hundeführer entfernen), in Dickungen eingeschobenes Schwarzwild durch (Schein-)Attacken und Lautgeben auf die Beine bringen und so "sprengen". Für den zwar unerfreulichen, aber leider immer wieder vorkommenden Fall dass ein Schuß das Wild nur verletzt hat, sollen die Hunde natürlich die Fährte aufnehmen und nach Möglichkeit das Stück halten, so dass das Wild möglichst rasch erlöst werden kann und nicht unnötig leiden muss. Gerade diese Situationen, wo häufig mehrere Hunde ein Stück Schwarzwild binden sind für die Hunde natürlich äußerst gefährlich und Verletzungen (mitunter auch tödliche) durch die extrem kräftigen Kiefer und scharfen Waffen der sich wehrenden Wildschweine stehen leider an der Tagesordnung... aus diesem Grund und weil gerade die Terrier in diesen Situation immer an vorderster Front zu finden sind, tragen unsere Hunde bei Drückjagden immer Hundeschutzwesten aus extrem belastbarem Gewebe. Diese Westen haben in Deutschland schon vielen Hunden das Leben gerettet und erfreuen sich auch in Österreich wachsender Beliebtheit. Sie verhindern das Schlimmste bei Beißattacken durch das Schwarzwild und viele Verletzungen durch die Hunde streifende Waffen(die tiefe Schnittwunden verursachen) können ganz verhindert werden.

Unsere Hunde (bis auf Nova, der das alles VIEL zu mühsam ist;)) stehen von Ende Oktober bis rund Ende Jänner im Durchschnitt 1 mal wöchentlich im Drückjagdeinsatz.