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COURSING
HUNDERENNEN
Farbvererbung beim Russell
Die Vielfalt der möglichen Farben und
Abzeichen beim PRT/JRT machen einen besonderen Reiz beim optischen
Erscheinungsbild der Rasse aus. Wie diese Fellfarben zustande
kommen, was die Ursachen für die unterschiedlichen Abzeichen und den
stark schwankenden Weißanteil sind und wie es zu den selten, aber
doch auftretenden Farb"exoten" kommt ist ein faszinierendes Kapitel
der Genetik - wenn auch von reinem Unterhaltungswert, da die Farbe
auf die Arbeitsleistung eines Terriers ja überhaupt keine Auswirkung
hatJ Noch sind nicht alle
Geheimnisse geklärt oder alle Zusammenhänge erkannt (z.B. mit der
angeborenen Taubheit bei Rassen mit dem Weißscheckungsgen), es hat
sich auf dem Gebiet aber doch einiges getan in den letzten Jahren.
Die wenigen Bücher zum Thema Farbgenetik sind in manchen Punkten
leider schon ziemlich überholt und teilweise auch vergriffen,
aktuelle Publikationen gibt es leider noch keine. Im Internet findet
man zum Glück aber einiges! Eine sehr bekannte Zusammenfassung der
Journalistin Holly Steel über die Vererbung von Fellfarben speziell
beim PRT/JRT gibt es im Englischen Original leider nicht mehr online
(früher hier:
http://russellterrier.org/colorgenetics.html) - die Deutsche
Übersetzung kann man hier nachlesen:
http://www.jackrussell.ch/01/genetik.htm Eine aktuellere Erklärung der
verschiedenen, die Fellfarbe des Hundes erzeugenden Allel-Serien
kann man hier im Englischen Original
http://www.tenset.co.uk/doggen/indexus.html nachlesen.
Sehr hilfreich sind die zahlreichen Fotos und Zeichnungen, die die
teilweise doch recht theoretischen Erklärungen angenehm
veranschaulichen.
Leider sind in diesem Artikel, dem damaligen Wissensstand
entsprechend, die neueren Forschungsergebnisse im Bezug auf die A-,
E- und K-Serie noch nicht berücksichtigt.
Vererbung von Fellfarbe- und Farbzeichnung beim P(J)RT
Definition einiger wichtiger Begriffe, die im folgenden Text häufig benutzt werden:
Gen:
Struktureinheit auf der DNA. Die DNA enthält Gene für Proteine,
ribosomale RNA und transfer-RNA. Als Gen bezeichnet man also einen
Abschnitt der Erbinformation, der die Information für ein Eiweiß
(Protein) enthält. Als ein Gen bezeichnet man auch die genetische
Information für die Ausprägung eines Merkmals oder einer
Eigenschaft.
Locus:
Locus bezeichnet den Ort oder die Stelle auf den Chromosomen an dem
sich die Erbinformation für ein Gen befindet.
Allel: Als
Allel wir eine Variante (Form) eines Gens an einem bestimmten
Genort bezeichnet; eine kurze DNA-Sequenz die an einem definierten
Locus/Genort vorkommen kann. Jeder Hund trägt 2 davon an einem
bestimmten Locus – eines von der Mutter, eines vom Vater.
homozygot:
reinerbig – Vorhandensein von 2 gleichen Allen am gleichen Genort
von homologen Chromosomen
heterozygot:
mischerbig – Vorhandensein von 2 verschiedenen Allelen am gleichen
Genort von homologen Chromosomen
Basiswissen über die Mendel´schen Erbgänge sollte vorhanden sein.
In der folgenden Zusammenfassung verwende ich die im Englischen üblichen Fachausdrücke für die verschiedenen Farben. Dadurch werden die Erklärungen nicht durch verschiedene Bezeichnungen für ein- und dieselbe genetische Farbe unnötig verkompliziert und es erleichtert auch das Verstehen der Englischen Fachliteratur.
Melanin, Agouti und Rot:
Ein
Haar bekommt seine Farbe durch das Pigment Melanin. Es gibt 2
verschiedenen Arten von Melanin: das schwarze/dunkelbraune
Eumelanin und das hellere/gelbliche Phäomelanin. Melanin
wird in den Melanozyten gebildet, diese kommen in den Haarfollikeln,
in der Haut und einigen anderen Lokalisationen vor (Konnex
zur
angeborenen erblichen
sensorineuralen Taubheit beim Parson Russell Terrier).
Die
Melanozyten der Haut produzieren normaler Weise Eumelanin, reagieren
auf UV-Strahlung und sind z.B. für das Bräunen der Haut nach
Sonneneinstrahlung verantwortlich.
Das in den Melanozyten der Haarfollikel gebildete Melanin wird im
Laufe des Haarwachstums ins Haar eingebaut. Das geschieht aber nicht
gleichmäßig – z.B. ist die (Eu)Melaninproduktion für die Haarspitzen
am intensivsten, was man an den regelmäßig vorkommenden, dunkleren
Haarspitzen erkennen kann.
Einen weiteren Einfluss auf die Melaninverteilung im Verlauf des Haarwachstums hat das „Agouti-Protein“. Es führt zu einem abrupten Wechsel zwischen Eu- und Phäomelaninproduktion, was dem Haar wechselnde Abschnitte von dunklem (braun/schwarz) und hellem (gelb/rot) Pigment verleiht – eine Art „gestreiftes“ oder „gebändertes“ Aussehen. Das Agouti-Protein, das die „Wildfärbung“ verursacht, kommt bei vielen Säugetierarten vor (der Mensch hat es verloren) wie z.B. dem Wildkaninchen.
Die Farbvererbung wird durch verschiedene Gene bestimmt. Für die entsprechenden Genloci gibt es wiederum verschiedene Allele, die die unterschiedlichen Farben verursachen. Für jeden Genort gibt es mindestens 2 dieser Allele, die Allele werden in „Serien“ eingeteilt.
Pro Genort/Locus gibt es also eine Allelserie, ein Hund trägt immer exakt 2 Allele pro Genort.
1. Der Agouti Locus / die A-Serie
Der Agouti Locus bestimmt, wie das Agouti-Protein
aussieht. Dieses wiederum ist einer der Faktoren, die die Verteilung
von Eumelanin und Phäomelanin im Wachstumsprozess des Haares
kontrollieren. Der Agouti Locus bestimmt nicht nur OB ein Wechsel
zwischen Eu- und Phäomelanin im Haar stattfindet, sondern auch WO
dieser Wechsel stattfindet.
Die wahrscheinlichen Allele am Agouti Locus in der Reihenfolge ihrer
abnehmenden Dominanz: Ay, aw, as, at,
a
„Ay
– sable“
(„Zobel“), wird auch „dominantes Gelb“ oder „goldenes Zobel“
genannt: Die Haarfarbe wird durch das helle Phäomelanin bestimmt,
die Haarspitzen sind jedoch dunkler (dunkelbraun bis schwarz) durch
Eumelanin-Einlagerung. Die Ausdehnung der Eumelanin-Haarspitzen kann
stark variieren, von hellem sable wo nur die Ohrspitzen dunkel sind,
bis hin zu dunklem sable wo große Teile des Körpers dunkel gefärbt
sein können.
Es wäre möglich, dass Ay nicht vollständig dominant ist
über die anderen Allele der A-Serie. So könnte z.B. Ayat
einen dunkleren Körper erzeugen als AyAy.
Sable ist in vielen Hunderasse (z.B. auch DSH) eine weit verbreitete
Farbe.
„aw
– Wolffarbe“, auch „Agouti“
oder „Wildfarbe“ genannt:
Diese Farbe ist wie Ay, nur dass das sable oder tan (gelbbraun)
durch ein helles Grau/eine helle Cremefarbe ersetzt ist und die
Haare normalerweise verschiedene Abschnitte von heller und dunkler
Farbe haben – nicht nur die schwarzen Spitzen des sable. Kommt z.B.
vor bei Keenshonds, Sibirischen und Norwegischen Elchhunden.
„as
– saddle tan“, auch „saddle
pattern“ und Mantelzeichnung genannt, ergibt eine Art des „tricolor“
beim P(J)RT:
Ergibt eine Kombination aus tan und schwarz, wobei das Schwarz
jedoch auf den Rücken und seitlich am Körper (eben wie ein Sattel,
wie der Name sagt) begrenzt ist. Bei PRTs mit dieser Farbe
(genetisch also entweder asas oder asat)
geht im Laufe der Entwicklung der Schwarzanteil zurück, manchmal (je
nach Ausmaß der Weißscheckung) bleibt gar kein Schwarz mehr übrig.
Anhand der Verteilung der schwarzen Haare kann man zwischen saddle
tan und black & tan (der zweiten tricolor-Variante) unterscheiden.
„at
– black & tan“, auch „tanpoint“
genannt, ergibt die zweite Art von “tricolor” beim PRT (mit mehr
Schwarz als bei saddle pattern):
Dieses Allel ergibt einen großteils schwarzen Hund mit tan (Phäomelanin)
begrenzt auf die Region rund um die Augen, am Fang, auf der Brust,
am Bauch und die unteren Anteile der Beine (typisch für z.B.
Dobermann, Rottweiler und Hounds).
Damit PRTs diese Farbe ausprägen müssen sie im Genotyp atat
tragen, der Schwarzanteil ändert sich im Wachstum nicht und ist viel
größer als bei Hunden mit saddle pattern.
„a – rezessives Schwarz“,
kommt bei Terriern nicht vor – wird nur der Vollständigkeit halber
erwähnt:
Ein Hund, der reinerbig (homozygot) aa trägt, prägt kein Phäomelanin
im Fell aus (es sei denn er ist gleichzeitig ee, was die Ausprägung
der A-Serie überdeckt). Diese Farbe kommt z.B. beim DSH und beim
Shetland Sheepdog vor.
Anmerkung zur A-Serie: es ist nicht zu 100% sicher ob alle Allele dieser Serie existieren (es wird diskutiert, ob die phänotypische Ausprägung von as nicht nur eine modifizierte Form des Genotyps atat ist) oder ob die Reihenfolge der Dominanz der Unterallele aw, as und at so ganz stimmt.
2. Der Extension Locus / die E-Serie
Dieser Locus bestimmt die Ausdehnung des schwarzen Eumelanins am
Körper des Hundes. Die E-Serie überdeckt die Ausprägung der K- und
der A-Serie: ein ee Hund hat immer das rezessive tan im Phänotyp,
egal welche Allele der K- und A-Serie er trägt. Damit man die
Auswirkung der Allele der K-Serie auch im Phänotyp sehen kann, muss
ein Hund entweder EE oder Ee sein. Damit man auch die Auswirkungen
der A-Serie sehen kann, muss er noch dazu kk sein. Die A-Serie wird
also nur sichtbar, wenn ein Hund EE kk oder Ee kk ist.
„E
– normale Ausdehnung“
„e – keine Ausdehnung“,
also kein schwarzes Pigment im Hundefell:
Wenn ein Hund reinerbig ee trägt wird seine Fellfarbe vollständig
durch das Vorkommen vom hellen Phäomelanin bestimmt – er hat KEINE
schwarzen Haare, nirgends, sondern nur tan. Daher wird dieser Geno-
u. Phänotyp auch als rezessives Rot bzw. rezessives Gelb bezeichnet
– um die Abtrennung von Ay deutlich zu machen.
Anmerkung zur E-Serie: früher vermutete man noch weitere Allele für „schwarze Maske“ und „gestromt“ an diesem Locus, die konnten bislang aber nicht nachgewiesen werden und werden aktuell der recht neuen K-Serie und der Se-Serie zugeordnet.
3. Der Locus für dominantes Schwarz (BlacK) / die K-Serie
Dieser Locus ist noch ein ziemlicher Newcomer zu den schon länger
angenommenen anderen Loci für Farbgebung. Voraussetzung ist EE oder
Ee im Genotyp damit die Produktion von schwarzem Pigment möglich
ist. Die K-Serie überdeckt die Ausprägung der A-Serie. So ist es
möglich, dass ein schwarz/weißer PRT nicht nur dominantes Schwarz,
sondern gleichzeitig auch 2 Allele der A-Serie vererbt (z.B. sable
und eine tricolor-Variante).
„K
– dominantes Schwarz“
KK, Kkbr und Kk ergibt
dominantes Schwarz im Phänotyp
„kbr
– brindle“,
gestromt
kbrkbr und kbrk ergibt gestromte
Hunde (im Standard des PRT nicht erlaubt, kommt aber trotzdem hin
und wieder vor). Brindle entsteht durch Phäomelanin-Abschnitte in
eigentlich Eumelanin-farbigen Haaren. Die Eumelanin-Anteile können
durch Allele, die auch normalerweise Eumelanin beeinflussen,
verändert werden (B und D Serie z.B.).
„k – normal“
kk erlaubt
die phänotypische Ausprägung der Allele der A-Serie
Von den bisher genannten Genloci ist der E-Locus der dominanteste, er überdeckt die optische Ausprägung des K- und des A-Locus. Der K-Locus ist über den A-Locus dominant. Daraus folgt:
- ee Hunde haben nur helles Phäomelanin in den Haaren, sie sind immer rezessiv tan, egal welche Allele sie am K- und A-Locus tragen. Wenn sie mit einem EE oder Ee Partner verpaart werden, ermöglicht das E des Partners in der Nachzucht aber auch die Ausprägung der Merkmale, für die der ee Hund am K- und A-Locus kodiert. Ein ee Hund kann also sowohl schwarze (K), als auch sable (Ay), Agouti (aw) oder tricolor (as oder at) Nachzucht bringen.
- damit man die K- und A-Serie im Phänotyp sieht, muss ein
Hund EE oder Ee sein (die allermeisten PRTs sind EE)
KK oder Kk überdeckt die A-Serie in der Ausprägung. Ein schwarz/weißer PRT kann also sowohl schwarze, als auch sable oder tricolor Nachzucht gleichzeitig bringen wenn er z.B. EE Kk Ayat ist und mit einem tricolor Partner verpaart wird. - Damit man sieht, welche Allele ein Hund am A-Locus trägt, muss er EE oder Ee sein, außerdem kk.
Prinzipiell gilt, wenn man den äußerst seltenen Fall der ee Hunde beiseite lässt:
- schwarze Welpen können nur entstehen, wenn mindestens 1 Elternteil selbst schwarz ist
- tan Welpen können entweder entstehen, wenn mindestens 1 Elternteil tan oder, deutlich seltener, wenn 1 Elternteil schwarz ist und Ay mindestens in einfacher Ausführung im Genotyp trägt
- 2 tricolor Eltern können keine tan oder schwarzen Welpen bekommen (dieser Punkt ist unabhängig von ee, da ein ee Hund nie optisch tricolor sein kann)
Die anderen Gene, die die o.g. Serien beeinflussen:
4. Der Chocolate Locus / die B-Serie
Dieses Gen hat einen aufhellenden Effekt, jedoch nur auf Eumelanin.
Phäomelanine, also alle sable bzw. tan-Arten werden nicht
beeinflusst.
„B
– normale Intensität“ vom
Braun/Schwarz des Eumelanins in BB und Bb Hunden
„b – aufgehellte Farbe“,
ergibt „Chocolate“ in bb Hunden
5. Der Blue Dilution Locus / die D-Serie (Verdünnung)
Dieses rezessive Gen hat einen Verdünnungseffekt auf Eumelanin und
Phäomelanin. Wenn es homozygot (dd) vorhanden ist, verdünnt es
braunes Eumelanin zu blau und rot zu creme.
„D
– normale Farbe“
„d – verdünnte Farbe“
6. Der Albino Locus / die C-Serie
Dieses Gen beeinflusst die Intensität der Melaninproduktion im Fell.
„C
– normal“, volle
Farbausprägung (fast alle Hunde tragen CC)
„cch
– Chinchilla“, hellt den
größten Teil bzw. alles vom Phäomelanin auf während des wenig bis
keinen Effekt aufs Eumelanin hat. Es ändert also z.B. black&tan in
black&silver.
„ce
– extreme Verdünnung“, aus tan
wird beinahe weiß; es könnte für die weiße Fellfarbe beim z.B. West
Highland White Terrier bei gleichzeitiger voller Expression der
dunklen Nase und des Augenpigments verantwortlich sein.
„cb
– blauäugiger Albino“, erzeugt
vollständig weißes Haarkleid mit einem kleinen Anteil an übrig
gebliebenem Pigment im Auge wodurch hellblaue Augen entstehen.
(entspricht ca bei Katzen, kann Platin oder Silber
genannt werden)
„c – echter, rosa-äugiger
Albino“, scheint bei
Hunden nicht vorzukommen
7. Der Grau-Locus / die G-Serie
„G – fortschreitendes Grauwerden“
Dieses
mutierte dominante Gen sorgt dafür, dass der Hund mit
fortschreitendem Alter ergraut. Pigmentierte Haare werden nach und
nach durch unpigmentierte Haare ersetzt
„g – kein
fortschreitendes Grauwerden“
8. Der Super-Extension-Locus / die Se-Serie
„Se – schwarze Maske“
Dieses
dominante Gen kontrolliert die Ausprägung einer schwarzen Maske.
Früher wurde es als Teil der E-Serie angesehen, es scheint aber eher
ein eigener Locus zu sein. Rassen bei denen eine schwarze Maske
auftreten kann sind z.B. Mastiff, Pug und Belgischer Schäferhund.
„se – keine schwarze Maske“,
betrifft die meisten Rassen mit sese
9. Der White Spotting (Weißscheckungs-)-Locus / die S-Serie
Diese Gene, auch Piebald-Gene genannt, kommt in vielen verschiedenen Säugetierarten vor. Bisher ist ihre Wirkung nicht vollständig erforscht und wird nur teilweise verstanden (Zusammenhang mit angeborener Taubheit). Die Allele scheinen nur unvollständig dominant zu sein, was die Sache zusätzlich verkompliziert. Ssw ist in der Ausprägung sisi z.B. sehr ähnlich, eine klare Trennung ist schwierig. Der Grad der Weißscheckung wird zusätzlich noch durch so genannte „modifier“ (Modizifierungsgene) beeinflusst. Z.B. ist die Weißscheckung stärker ausgeprägt wenn zusätzlich noch das Merlegen M vorhanden ist, mehr weiß ist dann vorhanden.
„S – solid colour“,
vollständige Farbe
Hunde mit SS haben entweder gar keine weißen Haare oder nur sehr
wenige, z.B. nur eine weiße Rutenspitze (die kann in Rassen, die
normalerweise SS sind, einen Fehler darstellen).
„si
– irish spotting“, Irische
Scheckung
Bewirkt Weißscheckung an großen Teilen des Körpers, jedoch nicht am
Rücken.
„sp
– piebald“ (= bunt, gescheckt;
beim Pferd der Schecke)
Der Weißanteil ist größer als bei der Irischen Scheckung und
betrifft oft schon Teile des Rückens.
„sw
– extreme white piebald“
Hunde die
homozygot sw tragen sind beinahe vollständig weiß wie
z.B. der Dalmatiner.
In Hunderassen, bei denen Weißscheckung auftritt, werden häufig unterschiedliche Bezeichnungen für die verschiedenen Grade der Weißscheckung verwendet: z.B. bei Hirtenhunden „normal white pattern“ (sisi), „white-factored“ (sisw) und „color headed“ (swsw). Beim Deutschen Boxer gibt es die Bezeichnung „flashy white“(Ssw – si kommt bei Boxern vermutlich nicht vor). Die Bezeichnung „Mantle“ bezeichnet einen Great Dane mit sisw.
10. Der Ticked-Locus / die T-Serie
„T – erzeugt Ticking“
Diese
dominante Mutation erzeugt farbige Flecken in Bereichen, die durch
Weißscheckungsallele eigentlich weiß wurden. Ein extremes Beispiel
für Ticking sind z.B. die Dalamatiner. Ticking kann immer nur die
Farbe haben, die der Hund durch die E-, K- u. A-Serie trägt (bzw.
modifiziert durch andere Allele) und nur durch das Weiß verdeckt
wird. So kann ein tan/white Hund kein schwarzes Ticking haben.
Beim Welpen sieht man häufig noch kein Ticking, es entsteht oft erst
im Laufe der ersten Jahre und wird kontinuierlich stärker. Hunde mit
Ticking sind entweder TT oder Tt.
„t – kein Ticking“
Hunde, die
selbst kein Ticking haben, können auch keine Nachzucht mit Ticking
bekommen. Zumindest ein Elternteil muss selbst Ticking haben damit
auch bei den Welpen Ticking auftreten kann. Hunde ohne Ticking sind
tt.
11. Der Merle-Locus / die M-Serie
„M – erzeugt Merlezeichnung“
Das
Merlegen ist unvollständig dominant und erzeugt die Merlezeichnung
und das Harlequinmuster. Es entstehen fleckige Farbverdünnungen –
schwarz bekommt z.B. graue Flecken („blue merle“), aus sable wird „sable
merle“. Das Merlegen hat wenig bis gar keinen Effekt auf Phäomelanin
und in den meisten Rassen kommt das Merlegen nicht vor, die Hunde
(auch die PRTs) sind dann mm. Rassen mit Merlezeichnung sind z.B.
der Australien Shepherd, Dachshund, Deutsche Dogge. Das Merlegen
beeinflusst auch die Augenfarbe. Die meisten Hunde mit
Merlezeichnung sind heterozygot, also Mm. Das aus gutem Grund: der
Genotyp MM ist mit vielfältigen ernsthaften Gesundheitsproblemen
assoziiert, es tritt z.B. Mikroophthalmus, Anophthalmus und Taubheit
auf. Daher dürfen 2 Hunde mit Merlezeichnung nicht miteinander
verpaart werden um das Auftreten von homozygoten Trägern des Gens in
der Nachzucht zu verhindern.
„m –
keine Merlezeichnung“ - alle
PRT und JRT sind mm.
Linksammlungen zum Thema Vererbung v. Fellfarben bei Hunden: